Der Fieseler Storch Flugsimulator ist aus einem Studierenden Projekt der Universität Kassel entstanden, koordiniert von den Mitarbeitern des Fachgebiets Anlagen und Hochspannungstechnik, AHT. Finanziert wurde und wird das Projekt durch Spenden und Sponsoren. Der Simulator hat seinen festen Standort im Terminal des Kassel Airport. Die mobile Bauweise erlaubt es, den Simulator für Veranstaltungen auch an anderen Orten aufzubauen.

Die anfallenden Arbeiten umfassen viele Gebiete der Ingenieurwissenschaften mit interdisziplinärem Charakter. Studierende bekommen praktische Erfahrung in Planung, Simulation, Ausführung und Erprobung, müssen aber auch im Team arbeiten und eigenständig Probleme lösen. Vieles was im Storch mechanisch umgesetzt wird, muss im Simulator über Sensoren digitalisiert und in Software umgesetzt werden, so bekommt der Begriff „Digitalisierung“ eine praktische Bedeutung.

Zur Realisierung wurden moderne Techniken und Werkzeuge benutzt, die zu Zeiten des FI-156 noch undenkbar waren, z.B. kommen CAD, 3D-Drucker, Embedded Systems und moderne Software-Tools zum Einsatz.

 

   

Moderne Produktionsmethoden und Technologien, die beim Bau des Simulators zum Einsatz kamen.

Oben-Links: CNC gesteuerte Fräsmaschine für das Instrumentenpanel.
Oben-Rechts:  3D-Drucker für die Sicherungs­automaten.
Unten: Platinen für die Elektronik im Cockpit.

Das Kernelement des Simulators ist der originalgetreue Nachbau des Cockpits, in dem der Simulator-Pilot Platz nimmt. Das Instrumenten­panel unterstützt den Flug mit allen Instrumenten und Bedien­elementen. Durch die Simulation ist es möglich das historische Instrumentenpanel, was aus Luftfahrtrechtlichen Gründen nicht mehr erlaubt ist, als Anzeige zu verwenden. Der Motorsound stammt von einem Original Argus V8 Motor. Für die richtigen Vibrationen im Cockpit sorgt ein spezieller Induktions-Schall-Wandler. Die Projektion der „Außenwelt“ wird über drei spezielle Beamer auf eine gebogene 180 Grad Leinwand mit einer Projektionsfläche von 22m2 projiziert. Der Heimatflughafen Kassel wurde für dieses Projekt detailliert simuliert und ist auch kostenlos als Software für den Microsoft Flugsimulator FSX und P3D erhältlich. Seit Veröffentlichung wurde diese Software bereits über 10.000mal heruntergeladen.

Das Projekt wurde am 15.Juni 2015 offiziell gestartet. „Flugfertig“ war der Simulator im Mai 2018.

Die erste Projektskizze 2015 (links) und der fertige Simulator, Mai 2018 (rechts).

 

 

 

Ein Blick ins Original Cockpit (links) und das Cockpit des Trainingssimulators FI-156 (rechts).

 

Die Welt außerhalb des Cockpits wird auf eine gebogene 180° Leinwand mit über 20m2 Fläche projiziert.

 

 

 Technische Fakten:

3 Beamer
4 Arduinos
1 Raspberry Pi
3 Monitore
180° Leinwand mit 20m² Fläche
2 Computer
Arbeitstunden
Herstellungskosten

 (last update 23.10.2019)